Ich wünsch mir eine Kirche, die
…die gleiche Ehrlichkeit zeigt, die sie von ihren Gläubigen erfordert (siehe Missbrauchsskandale, Vertuschungen aller Art).
…die sich in allen Belangen nicht über, sondern neben ihre Mitglieder stellt.
… die ihre Pfarrer/innen an der Basis nicht als Architekten, Baumeister, Finanzgenies, Buchhalter und Geldeintreiber missbraucht, sondern ihnen das Arbeitsfeld überlässt, für das sie Pfarrer geworden sind (ich kenne das Problem aus mehreren katholischen und evangelischen Gemeinden).
…daraus folgt: ich wünsche mir eine Kirche, die zu ihren baulichen Pflichten steht und sich nicht hinter dem Satz „Die Kirche hat kein Geld!“ verschanzt. Die Pfarrer/innen an das Basis mühen sich Tag für Tag, Gläubige zu begeistern, Jugendliche zu überzeugen, Ältere wiederzugewinnen und in die Kirche zu locken – während „Die Kirche“ es nicht fertigbringt, die rein praktischen Voraussetzungen dafür (Zugang für ALLE) zu schaffen und zu finanzieren.
Sie, „Die Kirche“, ist es doch AUCH, die eine Kirche gut besucht sehen möchte! Wer, wenn nicht der oberste Hausherr ist verantwortlich, dass seine Gäste sein Haus betreten KÖNNEN?!
… Ich wünsch mir eine Kirche, in der die Verbindung der „Obersten“ zu den „Untersten“ in verständnisvoller, aufgeschlossener Weise klappt und die „obere Etage“ Einfühlung in die „untere“ zeigt.
Hierarchie ist notwendig, bedarf jedoch großer Geschmeidigkeit, um nicht hinderlich oder sogar unglaubwürdig zu werden (gilt besonders für die katholische Kirche).
Edith Rössl